Schafkopf

Schafkopf ist ein traditionelles bayrisches Kartenspiel. Es wird bevorzugt daheim oder in der Wirtschaft gespielt. Oder an jedem anderen beliebigen Ort, wenn vier Schafkopfer und 5 Minuten frei sind. Wichtig ist es vorab die Regeln zu klären, denn Schafkopf wird überall etwas anders gespielt. Das könnte hinterher zu Streitigkeiten führen. Im Folgendem wird nur ein Regelrahmen erläutert, bestimmte Varianten müsst ihr schon mit euch selber abstimmen. Die Regeln sind beliebig erweiterbar jedoch sind einige Spielarten wie zum Beispiel Geier, Farbgeier, Hochzeit, Bettel usw. verpönt (Wir finden auch aus gutem Grund).

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Präsentation zum Schafkopflernabend
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Vorbereitung

Für das Spiel selbst wird nicht viel benötigt. Man braucht nur einen Stapel mit Spielkarten (32 Stück Schafkopf/Tarock Karten oder auch bayrisch Blatt genannt). Die Sechser werden natürlich traditionsgemäß sofort zerrissen und weggeschmissen. Und zuletzt noch vier griabige Mitspieler.

 

Des Weiteren empfiehlt es sich davor zusammen deftig Brotzeit zu machen und sich dann Zeit zu nehmen und die Handys wegzulegen, damit eine gemütliche Runde entstehen kann. 

die Spielarten

Sauspiel (Rufspiel)

Hier sind die Ober, Unter und alle Herzen Trumpf. Die Reihenfolge ist unten im Bild dargestellt.

Ist der Spieler nicht stark genug um ein Solo oder Wenz zu gewinnen, so kann er einen Partner „rufen“. Dabei sucht er sich eine Farbe aus mit der er spielen will. Er darf jedoch nicht die Herzsau rufen und er muss auch mindestens eine Karte der Ruffarbe haben (Ober und Unter sind ausgeschlossen da sie zum Trumpf gehören).

Wird die Farbe der Rufsau angespielt so muss sie auf den Tisch, auch wenn der Spieler, der sie hat, andere Karten dieser Farbe hat.

„Davonlaufen“: Hat der Mitspieler zu seiner Sau drei weitere Karten der Ruffarbe, dann kann er, aber nur wenn er selber rauskommt, auch eine der drei anderen Karten spielen.

 

Der Spieler und der Mitspieler mit der gerufenen Sau müssen nun 61 oder mehr Augen haben, ansonsten gewinnt das andere Team.

Solo

Wie auch beim Sauspiel sind hier auch Ober und Unter Trumpf. Die Trumpffarbe darf aber vom Spieler selbst bestimmt werden.

 

Der Spieler, der das Solo angesagt hat, spielt nun allein gegen die Anderen. 

 

Hier dargestellt ein Schellsolo:

Wenz

Hier Zählen nur die 4 Unter in ihrer Reihenfolge. Alle anderen Farben sind gleichwertig, das bedeutet es gibt nur noch vier Trümpfe.

 

Hier dargestellt die Trümpfe bei einem Naturwenz:

Farbwenz

Der Wenz funktioniert genauso wie das Solo, nur die Ober sind nicht mehr Trumpf. Die Ober werden einfach eingereiht. 

 

Hier dargestellt die Trümpfe bei einem Eichelwenz:

Ramsch

Wenn niemand Spielen will, wird ein Ramsch gespielt. Die Trümpfe haben die gleiche Reihenfolge wie beim Sauspiel. Nun ist aber jeder Spieler auf sich allein gestellt.

 

Wer zum Schluss die meisten Punkte hat verliert.

Tout ("Du")

Ist man sich sicher, dass man einen Wenz oder ein Solo gewinnt ohne das der Gegner einen Stich macht, so spielt man einen Tout. 

Sie

Ein Sie hat man, wenn man vier Ober und vier Unter auf der Hand hält. Der Spieler hat sofort gewonnen und kann das Sie auf den Tisch legen. Es muss sofort umrahmt werden und mit Datum und Unterschrift an die Wand genagelt werden!! (siehe Notfallhammer und Notfallnagel)

Spielablauf

Während des gesamten Spielverlaufs darf nicht über das Spielgeschehen geredet werden. Das interessante beim Schafkopfen ist es nämlich die Karten der Gegenspieler aus dem Spielverlauf zu deuten.

 

Danach ist es jedoch Brauch lautstark über mögliche Spielverläufe und Spielfehler zu diskutieren.

1. Austeilen

Wer mit dem Mischen anfängt ist egal. Danach wird die Geberposition immer um eins im Uhrzeigersinn weitergerutscht. Nach dem Mischen hebt der Hintermann ab. Danach werden jeweils vier Karten im Uhrzeigersinn ausgeteilt, bis Jeder insgesamt acht Karten hat. 

2. Die Spielvergabe

Der erste Spieler nach dem Geber fängt an und sagt, was er spielen möchte. Üblicherweise werden Solo, Wenz, Farbwenz und Sauspiel zugelassen. Auf die einzelnen Spieltypen und deren Wertigkeiten wird später eingegangen. Dabei hat man die Wahl ob man ein Spiel hat oder nicht. Will niemand spielen, kann man die Karten zusammen schmeißen und neu austeilen, oder einen Ramsch spielen. Wenn 2 Spieler ein Spiel haben, dann bekommt immer der Spieler, der das höherwertige Spiel ansagt, Recht. Haben beide dieselbe Wertigkeit, so bekommt der Spieler den Vorzug der im Uhrzeigersinn am nächsten am Ausgeber sitzt. Derjenige der das Spiel bekommt ist nun Spieler, die anderen werden als Nicht-Spieler bezeichnet.

 

Reihenfolge: (von kleiner Wertigkeit zur großen)

  1. Sauspiel
  2. Farbwenz
  3. Wenz
  4. Solo

 

 

3.Das Spielgeschehen

Der Spieler an der 1 (links vom Geber) muss die erste Karte Spielen. Die Farbe die dabei angespielt wird muss von allen anderen Spielern zugegeben werden. Nun Spielt jeder im Urzeigersinn eine Karte. Hat man die angespielte Farbe nicht (mehr) kann man nun mit einem Trumpf stechen oder irgendeine beliebige Karte spielen. Wer die höchste Karte gespielt hat bekommt alle vier Karten (auch Stich genannt) und legt sie verdeckt vor sich auf den Tisch.

Der Spieler der gestochen hat kommt nun raus. Das wird gemacht bis alle Karten weg sind. Wenn man sich nicht mehr sicher ist welche Karten schon weg gegangen sind, dann darf man den letzten Stich anschauen, alle anderen Karten bleiben aber verdeckt.

 

Zum Schluss zählt jeder Spieler wie viele Punkte er mit seinen Stichen gemacht hat. Dabei werden die Punkte folgendermaßen vergeben:

A - 11

10 - 10

K - 4

O - 3

U - 2

9,8,7 - 0

 

4. Ziel des Spiels

Falls nichts anderes in der Spielbeschreibung steht, dann ist das Ziel über 60 Punkte zu kommen. Da 120 Punkte im Spiel sind kann es auch sein, dass es einen Gleichstand gibt. Dabei gewinnt der Nicht-Spieler. 

Zum Schluss bleibt nur zu sagen, dass obwohl sehr hitzig diskutiert wird. Vergesst nicht Schafkopf ist da um Spaß zu haben!!!